Die Ritterburggarde
Eigentlich werden Damen- oder Mädchengarden innerhalb der Narren-Vereinigung „Hegau-Bodensee" nicht gerne gesehen, obwohl viele Vereine eine solche Garde in ihren Reihen haben. Es heißt, dass solche Gruppierungen nicht zur heimischen, alemannischen Fasnet, sondern zum rheinischen Karneval gehören. Nun gab es aber in Wahlwies besonders hübsche Mädchen. Für sie wollte man eine Gruppierung schaffen. Da erinnerten sich schlaue Köpfe in der Vereinsführung, dass ja früher mal im Dorf die Burg des Ritters Schmalhans (beim heutigen Rathaus) gestanden habe. Dieser Ritter Schmalhans war auch eine wichtige Figur für die
dörfliche Fasnet. Als Ritter brauchte er aber auch eine Burggarde, die ihn bewachten und beschützten, war er doch ein armer Schmalhans. Also taufte man die Mädchengarde zur „Ritterburggarde", nannte die Chefin der Gruppe „Gardetambourmajorin" und hatte nun eine Gruppierung, die zur dörflichen Fasnet passte. 1959 trat die Garde beim Bunten Abend erstmals in einer rotweißen Uniform auf und erhielt viel Beifall.
1969 wurde die Garde neu eingekleidet. Sie erhielt nun Uniformen mit einem grünen Jägerhut mit Feder und sah nun nicht mehr wie eine karnevalistische Garde aus.
1980 erhielt die Garde wieder eine neue Uniform mit Hose, Stiefel und Barett. Diese Uniform sehen wir heute noch, wenn die Garde bei der Brauchtumsvorführung mitwirkt. Über 20 Jahre hat diese schneidige Uniform also gehalten und sich bewährt.
1987 wurde die Garde mit einer zweiten, blauweißen Uniform bedacht, in der sie noch heute bei ihren Auftritten glänzt. Seit vielen Jahren tritt die Garde beim Bunten Abend auch in weiteren tollen Kostümen auf, die sie sich jeweils selbst anfertigen bzw. beschaffen. Damit perfektioniert sie ihre Auftritte, für die sie das ganze Jahr hindurch in der Roßberghalle probt. Weit über Muhwiesens Grenzen sind diese Auftritte bekannt und so wird die Garde auch immer wieder aufgefordert, bei Festen aufzutreten.