Narro Muh!
 


Muhwiesens Stiere

Lange hatte sich der Wahlwieser Zunftrat Gedanken über eine Leitfigur der Muhwieser Fasnet gemacht. Erst sechs Jahre nach der Bildung eines Zunftrates wurde man sich einig.

Der Stier — seit Generationen Schimpfwort für die Wahlwieser (,Veäh") — wurde zur beherrschenden Fasnetsfigur erkoren. Seit 1958 bezeichnet sich der Narrenverein auch als „Stierzunft" und gehörte bereits im folgenden Jahr zu den 19 Gründungsmitgliedern der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee.


Zunächst ließ man vom Maskenschnitzer Florian Schlosser in Eigeltingen eine Holzmaske anfertigen. Diese fiel aber zu schwer aus. Durch zwei Maskenbildner aus Möggingen wurden dann die Köpfe aus Pappmache angefertigt.

Am 8. Februar 1958 als Höhepunkt des Bunten Abends entschlüpften die drei ersten Stiere aus überdimensionalen Storcheneiern. Dieser nette Einfall symbolisierte am besten die Verbundenheit mit dem Patenverein, der Storchenzunft aus Steißlingen. In die ersten drei Stierkostüme schlüpften Hans Sigg, Klaus Schatz und Hermann Renner. 

Die ersten Stierköpfe waren aus Pappmache, nun werden sie aus Polyester angefertigt. Ursprünglich waren die Stierkostüme aus Stoff mit bunten Flecken genäht worden, zu Beginn der 90er Jahre wurden sie dann durch echte Fellkostüme ersetzt dabei wurden auch die vorhandenen Polyesterköpfe mt Fell beklebt, was dem Kostüm eine mächtig stolze Optik vermittelt.

Mit etwa 25 Hästrägern ist die Stiergruppe seit langem das Aushängeschild des Vereins und bei den vielen Umzügen werden die wilden Stiere mit ihrem kräftigem Geschell und dem lauten Narro-Muh immer wieder bewundert. Aber auch in der dörflichen Fasnet sind die Stiere aus Muhwiesen nicht mehr wegzudenken.  In der ganzen Gegend bekannt ist der Stierball am Fasnetsfreitag, bei dem sich zur fetzigen Musik in der Roßberghalle besonders die jüngere Generation ein Stelldichein gibt. Dieser Ball hat bereits einen legendären Ruf.